Wer ein Blog oder auch eine Webseite mit WordPress neu aufsetzt, steht früher oder später vor der Frage, welches Theme er für diese Seite wählen soll. Die Auswahl an kostenlosen und ebenso an kostenpflichtigen Themes für WordPress ist riesig. Wer zum ersten Mal nach einem geeigneten Design sucht, könnte annehmen, die Auswahl sei unendlich groß. Zumindest schwierig zu überschauen ist sie in jedem Falle. Deshalb ist es sinnvoll, sich einige Gedanken zu machen, welche Faktoren für einen selbst wichtig sind, bevor man sich auf die Suche macht. Dieser Text soll als Hilfestellung dafür dienen, nach welchen Aspekten man Ausschau halten sollte.
Inhaltsverzeichnis
Kostenloses oder kostenpflichtiges Theme?
Zunächst mal sollte man sich ganz grundsätzlich die Frage stellen, ob man willens ist, Geld für die neue Fassade der Webseite zu investieren. Diese ganz banale Entscheidung legt schon mal sehr klar fest, wo man nach einem solchen WordPress-Theme suchen sollte und wo nicht. Viele Themes gibt es in den Versionen „Free“ und „Pro“, so dass du das Theme kostenlos testen kannst. Häufig werden die Pro-Features bei einem WordPress-Theme nicht zwingend gebraucht. Wir haben viele erfolgreiche WordPress-Projekte mit kostenlosen Themes im Internet. Dennoch solltest du dir am Anfang die Frage stellen, denn jede Investition setzt dich vielleicht mehr unter Druck das Projekt auch wirklich durchziehen zu wollen.
Hast du diese Frage für dich beantwortet, dann geht es weiter mit dem nächsten wichtigen Aspekt. Welche Funktionen soll dein kommendes WordPress-Theme alle beherrschen?
Mach dir vorab eine Liste mit Features
Schreib dir eine Liste mit all deinen Features, die für dich wichtig sein könnten. Viele Features lassen sich nachträglich mit Plugins hinzufügen, doch wenn ein Theme oder Template diese Funktionen direkt mitbringt, dann passen sich die Features dem Design deiner Website automatisch an. Dies erspart dir diese Einstellungen manuell in dem Plugin durchführen zu müssen.
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Wie viele Sidebars benötige ich?
Die Sidebar ist ein wenig aus der Mode gekommen, doch ich bin ein Freund der Sidebar. Gerade in klassischen Blogs oder im Magazin-Stil dient mir die Sidebar sehr, da ich dort alle wichtigen Kontaktinformationen, aktuelle Beiträge und Platz für Banner von Werbepartnern schaffen kann. In einigen Fällen können zwei Sidebars ebenfalls von großen Nutzen sein. Viele Websites von Tageszeitungen arbeiten mit dem Prinzip, dass ein Artikel links und rechts von Werbebannern umzingelt ist. Dies ist natürlich auch eine ästhetische Sache und ich verstehe jeden Anwender, der den Sinn und Zweck einer Sidebar in frage stellt.
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Wie sieht die mobile Ansicht des Themes aus?
Wir optimieren unsere WordPress-Projekte immer mit dem Blick auf „Mobile First“, aber hier ist müsst du vorsichtig sein. Bei der Auswahl eines Templates musst du auch heute auf das Responsive Design achten, da sich gerade unter den kostenpflichtigen Angeboten ältere Modelle verstecken. Schau dir darum jede Demo in der Desktop-Ansicht und in der mobilen Variante an.
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Kann ich einen Online-Shop damit eröffnen?
Das Plugin für einen Online-Shop mit WordPress heißt WooCommerce und wenn das Template auf die Integration mit dem Theme vorbereitet ist, dann erspart das viel Arbeit. Die rudimentäre Einrichtung von WooCommerce dauert heute nur noch wenige Minuten bei einfachen Online-Shops.
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Will ich einen Slider, der bereits Teil des Themes ist?
Es gibt starke Plugins für die Erstellung eines Sliders, aber wenn ihr keine wirklichen Ziele mit einem Slider verfolgt, dann schaut nach, ob das Template diese Funktion problemlos unterstützt. Ein Slider macht vor allem in der Desktop-Ansicht oft was her, aber häufig schalte ich diesen für die mobile Version der Website ab.
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Welche Anforderungen stelle ich an die Navigation?
Heute nutzen wir ausschließlich die horizontale Navigation anstelle der vertikalen Navigation. Es mag Projekte geben, da macht ein vertikales Menü vielleicht Sinn, aber die Menschen suchen heute das Hauptmenü auf einer Website im Header-Bereich und erwarten eigentlich ein horizontales Menü.
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Integration von Kontaktformularen
Die meisten WordPress-Anwender nutzen „Contact Form 7“ für den Einbau der Kontaktformular. Ein schönes Kontaktformular erfordert jedoch weitergehende Kenntnisse. Die mitgelieferten und bereits definierten Kontaktformulare sehen meistens besser aus. Bei der Verwendung von Plugins kann es zu dem Problem kommen, dass die neuen Features einer Website am Anfang wie Fremdkörper aussehen und erst noch individuell angepasst werden müssen.
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Welche Änderungsmöglichkeiten liefert das Template?
Einige WordPress-Vorlagen bieten nur begrenzten Platz für individuelle Anpassungen. Die komplexen und meist kostenpflichtigen Themes liefern dir einen Werkzeugkoffer, mit dem du unendlich viele Varianten nach deinem Geschmack einrichten kannst. Schau dir unter „Customizer“ in WordPress die Theme-Einstellungen genau an.
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Verfügt das Theme bereits über Mehrsprachigkeit?
Ein sehr wichtiges Thema, denn ohne deutsche Sprachdatei müsst ihr das Template von Hand übersetzen. Nicht immer funktionieren alle Übersetzungen über den einfachen Weg, wie zum Beispiel mit Hilfe des Plugins „Loco Translate„. Achte vor der Installation oder dem Kauf des Templates auf die Unterstützung deiner Sprache.
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Existiert ein Support für alle Fragen rund um das Theme?
Der Support bei vielen Anbietern ist hervorragend. Gerade bei Abonnements hast du immer einen Ansprechpartner, den du meistens über E-Mail kontaktieren kannst. Wir hatten auch schon den Fall, dass wir dem Entwickler einen Benutzer bei WordPress angelegt haben und der unsere Probleme beseitigt hat. Bei den großen Anbietern von kostenpflichtigen WordPress-Themes bist du direkt ein Teil der Community und kannst schnell alle bisher gestellten Fragen und gegebenen Fragen zu deinem Theme suchen.
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Wann war das letzte Update?
Du solltest sichergehen, ob überhaupt regelmäßig ein Update zur Verfügung gestellt wird. Häufig ändern sich die Grundlagen bei WordPress, zwar nicht enorm, aber oft steckt der Teufel dann im Detail. Schau dir an, wann das letzte Update zu dem Theme gemacht wurde und ziehe diese Erkenntnis mit in deine Auswahlkriterien.
Ein herausragender Anbieter von WordPress-Theme-Sammlungen
Hat man all diese Aspekte für sich geklärt, bietet es sich an, einen der zahlreich vorhandenen Anbieter von Sammlungen von WordPress-Themes aufzusuchen. Die meisten WordPress-Theme, welche wir im Einsatz haben, haben wir bei „Themeforest„* gefunden und gekauft . Dort hast du bequeme Möglichkeiten, all deine Suchkriterien einzustellen und die entsprechende Auswahl aufgelistet zu bekommen. Bequemer geht es kaum als auf diese Art. Und wie eingangs schon erwähnt, ist auch bei diesem Anbietern die Auswahl enorm. Weshalb es sich eben lohnt, diesen Service der diversen Filter auch in Anspruch zu nehmen. Themeforest ist der populärste Anbieter von zahlreichen WordPress-Themes, aber wir werden in Zukunft auch andere Plattformen und Anbieter vorstellen.
Hast du dann mehrere Themes in deiner Auswahl, bietet sich immer an, sich die meist existierende Demo-Version anzusehen. Dabei solltest du allerdings nicht außer Acht lassen, dass die dort verwendeten Bilder in der Regel nicht zum Lieferumfang gehören. Mit eigenen Impressionen wirkt ein Theme dann vielleicht doch wieder ganz anders. Außerdem beim Nutzen der Demo-Version nicht vergessen: Desktop- und Mobile-Version anzusehen und für sich zu bewerten.
Fazit zur Suche nach dem richtigen WordPress-Theme
Die Liste der potenziell zu berücksichtigenden Faktoren ist lang. Deshalb ist es äußerst sinnvoll, sich zu den meisten dieser Aspekte schon seine Gedanken gemacht zu machen, bevor du dich schließlich auf die Suche begibst. Wobei natürlich nichts dagegen spricht, sich bei den möglichen Leistungen auch von dem inspirieren zu lassen, auf das man bei seiner Suche trifft. Von so manchen der möglichen Funktionen wusste ich auch schließlich erst, dass ich sie benötige, als ich sie suchte.
Hilfestellungen für WordPress-Einsteiger
Wir haben dir mal hier eine Buch-Empfehlung eingefügt, die ich als Dozent für Online-Marketing meinen Teilnehmern und Studenten als Lektüre genutzt habe. Auch für die Vorbereitungen meiner ersten Kurse war dieses Buch hilfreich, damit ich keinen Aspekt in den Kursen vergesse. Manchmal ist ein physisches Buch die beste Möglichkeit für das Selbststudium. Demnächst werden wir dir noch weitere hilfreiche Websites, Bücher, Kurse und Tools vorstellen, damit du eine erfolgreiche WordPress-Seite aufbauen oder optimieren kannst.
Der Artikel ist wirklich toll geschrieben. Spart mir sehr viel Eigenrecherche ;)